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Cover: IAMDDB – "Love is War, Volume 6"

Eine spirituelle Reise zu sich selbst

Album der Woche: IAMDDB – "Love is War, Volume 6"

Stand: 04.03.2024, 00:00 Uhr

Bekannt dafür, Musikstile nach ihrem eigenen Willen zu gestalten, liefert IAMDDB auch mit ihrem sechsten Album einen facettenreichen Genre-Mix ab. Sie beschreibt damit ihre Reise zur professionellen und persönlichen Freiheit.

Von Aylin Kazi

IAMDDB: "Love is War, Volume 6"

COSMO Album der Woche 04.03.2024 02:40 Min. Verfügbar bis 04.03.2025 COSMO


Nach drei Jahren ist IAMDDB zurück, Rapperin mit angolanischen und portugiesischen Wurzeln aus Manchester, UK. Dafür ist ihr nun sechste Projekt genau so, wie sie es wollte: Von gefühlvollem, souligem Jazz bis hin zu aggressivem High Energy Trap zeigt "Love is War, Volume 6", dass IAMDDB, bürgerlich Diana De Brito, eine Gestaltenwandlerin ist, die sich Musikstile so zurecht biegt, dass sie ihrer eigenen Definition von Genre entsprechen: Urban Jazz. De Brito selbst beschreibt Urban Jazz als fluid in Wort und Musik. Die Künstlerin war nie Fan von strengen musikalischen Strukturen. Viel wichtiger findet sie Flow: "Und wo auch immer mich der Flow hinträgt, da enden wir auch".

Ich bin der Mann

Seit IAMDDBs letzter Veröffentlichung ist viel passiert: die Trennung von ihrem Management, der Umstieg auf ein eigenes Label und eine persönliche Selbstfindungsphase. All das arbeitet sie in "Love is War, Volume 6" ein. Mitunter auch ihre vielen negativen Erfahrungen mit Männern in der Musikbranche, sowohl auf professioneller als auch persönlicher Ebene. Mit dem ersten Track des Albums konfrontiert IAMDDB genau diese Männer, die sich Musikerinnen überlegen fühlen, sie schlecht machen und ihre künstlerischen Visionen nicht ernst nehmen. IAMDDB möchte mit ihrer Musik andersrum eine Stimme für Frauen sein, mit einer klaren Haltung: "Ich bin hier der Mann! Also, was kannst du für mich tun?"

Feminine und maskuline Energie

Im Fokus von "Love is War, Volume 6" steht "feminine Energie". Mal für sich selbst stehend, mal im Spannungsfeld mit maskuliner Energie. Diese Spannung hebt IAMDDB durch die zwei einzigen und bewusst männlichen Feature-Gäste Masego und Len hervor. Ein großer Kritikpunkt, den sie an der Darstellung von Beziehungen zwischen Mann und Frau in der Musik hat, ist, dass ihnen meistens eine romantische Natur zugeschrieben wird. Mit ihren männlichen Features will sie zeigen, dass es auch platonische Musik gibt, in der man die "ehrliche Liebe und Fürsorge zwischen den Artists spüren kann". Ihr Wunsch: mehr solcher musikalischen Kollaborationen zwischen Männern und Frauen, die nicht romantisch, aber dennoch voller Liebe sind. Vor offizieller Veröffentlichung des Albums auf allen Streaming-Plattformen gab sie dem deutschen Publikum schon mal einen Vorgeschmack von "Love is War Vol.6" als Secret Live Act bei der Veranstaltungsreihe "TEMRY & FRIENDS".

Musik als Mantra


Für IAMDDB, die sehr spirituell ist, beispielsweise ihre Birth Chart, ihre Tierkreiszeichen und deren Merkmale gut kennt, ist "Love is War, Volume 6" eine spirituelle Reise. Eine Sammlung von Konversationen mit, und Liebesbriefen an sich selbst. Wichtig war ihr dabei, dass die Hörenden mit gefühlvollen Songs wie "Cry Baby" nicht nur was fürs Herz, sondern auch für die Seele mitnehmen können. Für die britische Künstlerin ist mit diesem Album vor allem eines klar geworden: "Musik ist Mantra. Ich wollte sichergehen, dass in den Songs Affirmationen drin stecken, die einem ein gutes Gefühl geben. Dankbarkeit für das Leben, das uns geschenkt wurde".